Bilder, Skulpturen, Prägedrucke
Franz Leinfelder (geb. 1941 in Solingen) schafft in Objekten, Skulpturen und Bildern eine Kunst, die wegen ihrer eigenwilligen Kombinationen aus Gegenständen und Materialien sowie wegen ihrer farblichen und formalen Ansprache spontan hinschauen lässt.
Bereits in jungen Jahren schuf er erste Materialbilder, hatte er doch früh seine Begabung für diese besondere Formensprache gespürt. Nach einem Ingenieurstudium und neben seiner freiberuflichen Tätigkeit als Landmesser und Planer nahm die Kunst bald einen bestimmenden Raum ein.
Zu den handwerklichen und künstlerischen Talenten traten unbändige Neugierde, Experimentierlust und Fantasie, die seinen Werken einen ungewöhnlichen Charakter verleihen. Reisen durch viele Staaten Afrikas, durch Europa und die USA haben seinen Blick und seine Kunstideen nachhaltig beeinflusst. Seit über vierzig Jahren widmet er sich seiner Kunst, die in einem permanenten Prozess auf der Suche nach autonomen Lösungen ist.
Dabei ist kein Material vor ihm sicher, er arbeitet leidenschaftlich gern mit dem Objet trouvé. Ob alt oder neu, ob technisch oder natürlich geformt, ob alltäglich oder ausgefallen, alles kann ihn inspirieren und absolut neue Einzelwerke oder ganze Sequenzen generieren. So werden aus heterogenen Dingen homogene Skulpturen, Reliefcollagen und Materialbilder.
Seiner Fantasie und seiner struktiven Begabung sind keine Grenzen gesetzt. Seine Objekte entstehen nach Plan oder spontan, sind frech, humorvoll und machen nachdenklich, wecken Erinnerungen und zünden Assoziationen.
Auch durch ihren Geist und Witz sprechen sie direkt an und korrespondieren in ihrer oft zurückhaltenden Farbigkeit gut mit dem Umraum. Seine Arbeiten stehen im öffentlichen Raum und sind in bedeutenden Sammlungen vertreten. Die ideenreichen und handwerklich solide gearbeiteten Objekte und Bilder changieren oft zwischen Statik und Dynamik, sie bleiben nicht nur vordergründig. Sie fesseln und beschäftigen den Blick, sie stimulieren die sinnliche Wahrnehmung und sind dabei oft auch kontemplative Orte. Sie entführen aus Alltag und Gegenwart..
Franz Leinfelder – Bilderbuch
Ein Leben ohne Kunst ist möglich, aber sinnlos …
So möchte ich den Stellenwert der Kunst in meinem Sinne
beschreiben. Ich wuchs in ihr auf, mit einem Vater der unermüdlich
malte und unbeirrbar zu seinem Werk stand.
Meine Kunst entstand erst nach dem wirtschaftlichen Erfolg
meines Brotberufes, der Landvermessung, am Ende der ger Jahre, mit den ersten Materialbildern. Eine neue
Ausdrucksweise entstand, verbunden mit einer großen
Zufriedenheit während der Scha†ensphase. Zweifel über
den künstlerischen Wert begleiteten mich natürlich teilweise.
Aber die Arbeit an einem Werk und das Zusammenwachsen
der verschiedenen Materialien zu etwas Neuem, führte immer
zu einer absoluten Befriedigung und über deren Genuss zu
neuem Ansporn. Landmesser war ich „nebenbei“ ein halbes
Jahrhundert lang. Es war für mich ein guter Beruf.
Allerdings stelle ich mir die Frage ob es auch ohne die Kunst
ein guter Beruf für mich gewesen wäre. Ich glaube nicht.
Die Kunst war und ist mein Herz, die Vermessungstechnik
mein Hirn. Nun werde ich bald und es drängt mich eine
Zusammenstellung meiner Arbeiten zu erstellen –
ein Bilderbuch.
Keine Reihenfolge in der Bildauswahl …
wie im Leben, es kommt wie es kommt …
es kütt wie et kütt.
Liebe Freunde, in dem Sinne viel Freude bei der Betrachtung
dieses Buches. Kunst ist logischer Weise immer etwas Individuelles,
urteilen Sie selbst.
Anregung bieten Ihnen die abgedruckten Texte zu meinen
Arbeiten von Pravu Mazumdar, Philosoph aus München,
Dr. Fritz Jacobi, Kunsthistoriker, aus Berlin, Beate Domdey-
Fehlau, Kuratorin aus Langenfeld, Franz-Joseph van der Grinten,
Kunsthistoriker und Kunstsammler aus Bedburg-Hau, sowie
Prof. Dr. Frank-Günter Zehnder, Kunsthistoriker und Direktor
der Kunstakademie Heimbach/Eifel, aus Euskirchen.
Ich danke den fünf großartigen Kunstkennern für Ihr Einfühlungsvermögen
und für ihr Interesse an den Dingen die ich tue.
Franz Leinfelder